· 

Fahrsportliebe [Teil 3 ] - Die Ausrüstung

Wer Kutsche fahren möchte muss eine gewisse Ausrüstung haben. Diese möchte ich euch in diesem Beitrag etwas genauer Vorstellen. Ich werde mich aber relativ kurz fassen, denn sonst artet es wohl aus, denn das Thema ist doch recht vielfältig. Ich werde mich in diesem Beitrag eben auch auf meine Ausrüstung beziehen, denn darüber weiß ich nun mal auch am besten Bescheid.

 

Fangen wir an mit dem Geschirr. Es gibt ganz verschiedene Geschirre aus Leder, Biothane oder aber Seilmaterial. Ich bin bisher der klassische Ledertyp, aber finde eben auch die leichten Modelle aus Seil super interessant, grade weil wir nur noch Freizeitmäßig unterwegs sind. Nessaja´ s Geschirr ist logischerweise ein Einspännergeschirr, es gibt die meisten Modelle eben auch für Zweispänner, diese unterscheiden sich dann in einigen Riemen. Man kann also nicht zwei Einspännergeschirre verwenden wenn man Zweispännig fährt, sondern benötigt hier eben ein gesondertes Geschirr.

Unser Geschirr ist genauer gesagt ein Brustblattgeschirr und besteht aus folgenden Teilen:

 

Kopfstück mit Liverpoolkandarre und Scheuklappen

Die Scheuklappen verhindern im Grunde, dass das Pferd schon Peitschenhilfen schon vorab sieht oder sich eben durch die Peitsche gestört fühlt. Außerdem hat man damit einfach mehr Ruhe wenn man an „gefährlichen“ Dingen im Gelände vorbeifahren muss. Die Liverpoolkandarre hat in unserem Fall einen Schaumring und 2 Schlitze zur Befestigung der Leinen. Je nach Feuer des Pferdes kann man eben so die Stärke einstellen.

 

Brustblatt inklusive Halsriemen und Zugsträngen

Über das Brustblatt zieht das Pferd die Kutsche. Es muss eine Handbreit über dem Buggelenk liegen. Am Halsriemen befinden sich zwei Führungsringe für die Leine. Die Zugstränge werden am Ortscheid befestigt.

 

Selett inklusive Schweifriemen

Das Selett hat genau wie der Halsriemen zwei Augen für die Fahrleinen. Es sitzt auf dem Widerrist des Pferdes, ähnlich wie ein Longiergurt. Jeweils Rechts und Links werden die Londen der Kutsche ein gehangen, durch die eben die Ziehrichtung bestimmt wird, denn die Londen sind mit den Vorderen Reifen verbunden und sorgen eben für die Richtung. Außerdem befindet sich am Selett ein Schweifriemen der Verhindern soll, dass das Geschirr eben nach vorne rutscht.

 

Hintergeschirr

Das Hintergeschirr wird mit dem Schweifriemen verschnallt. Es wird außerdem noch mit den Londen verbunden, sodass die Zugstränge nicht am Boden hängen. Außerdem dient es dazu den Hintern des Pferdes unten zu halten, sollte dieses Mal austreten.

 

Leinen

Die Leinen sind sogenannte Achenbachleinen. Warum werde ich sicherlich noch in einem anderen Teil dieser Reihe erklären. Sie sind aus hellem Leder und ca. 4,20 m lang für Nessaja. Die Leinen sind durch eine Schnalle verbunden genau wie Zügel und werden eben durch die Führungsringe des Geschirrs geleitet um am Fahrgebiss befestigt zu werden.

Wenn man also ein passendes Geschirr hat, braucht man eben auch einen Wagen. In unserem Fall ist das ein kleiner Marathonwagen. Als ich Turniere gefahren bin, habe ich mir immer auch noch einen Dressurwagen gewünscht, aber inzwischen bin ich froh diese Anschaffung nicht auch noch gemacht zu haben. Zum Freizeitmäßigen Fahren ist die Marathonkutsche echt perfekt. Zwar nicht sehr bequem, weil recht hart gefedert, aber dennoch möchte ich nichts anderes haben. Meine Kutsche ist super leicht – wiegt lediglich 175 kg und ist somit auch echt einfach in der Handhabung. Sie verfügt über einen Sitz vorne für den Fahrer und dann ist hinten Platz zum Stehen. Theoretisch könnten auch 2 Leute mitfahren, aber das wird schon was enger. Hinten sind zudem zwei „Notsitze“, für längere Fahrten nicht zum Sitzen geeignet, denn dann tut der Hintern weh. Außerdem habe ich die Möglichkeit in der Mitte hinten einen zusätzlichen Sitz zu montieren – für die Dressur. Der Marathonwagen ist mit Scheibenbremsen hinten und Vollgummireifen ausgestattet. Auch hier wären Luftreifen wieder etwas bequemer vom Fahrkomfort her, aber durch super viele Hecken mit Dornen bei uns eben nicht geeignet. Ich habe also ein recht simples Modell, aber bin echt zufrieden damit, denn sie läuft seit Jahren richtig gut und wir haben tatsächliche schon einige km damit zurückgelegt.

 

Was natürlich auch noch zur Grundausstattung gehört ist eine Peitsche. Hier gibt es auch wieder ganz verschiedene Modelle – ich persönlich brauchte von Anfang an eine sehr leichte Peitsche, da ich sonst immer Krämpfe in der rechten Hand bekam. Also wurde es ein Ultraleichtes Modell aus Carbon und sie tut bis heute ihre Dienste. Des Weiteren gehöre ich zu den Menschen, die immer mit Handschuhen reiten, ohne bekomme ich direkt Blasen. Beim Fahren geht’s natürlich auch nicht ohne. Da ist es noch schlimmer als beim Reiten, weil die Leinen breiter und starrer sind. Anfangs habe ich die normalen dünnen Reithandschuhe verwendet, aber die waren einfach immer zu schnell durch. Nun sind es Echtlederhandschuhe und die halten bombenfest.

Zu guter Letzt benötigt man eben noch etwas Beinschutz fürs Pferd, wie auch fürs Reiten und schon ist die Ausrüstung komplett zum Fahren. Ich hoffe ich konnte euch so einen kleinen Einblick gewähren, was man eben so benötigt, wenn man vernünftig fahren möchte!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0