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Scheinträchtigkeit

Es ist mal wieder soweit - Smilla ist seit einigen Tagen Scheinträchtig. Da dies eben grad ganz aktuell ist, möchte ich auch ein bisschen drüber schreiben. Im ersten Moment hört es sich wahrscheinlich recht schlimm an - ich kann euch aber beruhigen. Wahrscheinlich hat diesen Zustand jeder Besitzer einer unkastrierten Hündin schon einmal erlebt. Etwa 8 Wochen nach der Läufigkeit werden viele Hündinnen Scheinträchtig. Es ist nicht immer so, aber ich habe schon von einigen gehört, dass wir mit dieser "Problematik" nicht alleine sind. Ursprünglich kommt diese Scheinträchtigkeit noch von den weitentfernten Vorfahren. Denn als Hunde noch in Rudeln lebten, wurden  Hündinnen, die keine Welpen erwarteten Scheinträchtig um die Jungen nach der Geburt mitzuversorgen - so wurde das Alphaweibchen entlastet.

 

Smilla ist seit der ersten Läufigkeit immer Scheinträchtig. Zwar hoffe ich jedes Mal, dass es nicht wieder der Fall ist, aber bisher wurde sie es eben immer. An sich ist die Scheinträchtigkeit oder auch Scheinmutterschaft genannt ein völlig natürlicher Prozess. Es ist keine Krankheit, sondern ist auf den recht komplexen Hormonzyklus bei Hündinnen zurückzuführen. Der Hormonspiegel im Blut ist bei trächtigen und nichtträchtigen Hündinnen fast gleich. Sobald der Körper dann registriert, dass die Hündin nicht trächtig ist, nimmt der Wert auch rasch wieder ab. Bei vielen Hündinnen fällt eine Scheinträchtigkeit kaum auf. Bei Smilla merke ich es meistens daran, dass sie etwas schlapper ist als sonst. Außerdem frisst sie oft schlecht und sie produziert tatsächlich auch Milch.

Smilla hat keine stark ausgeprägte Scheinträchtigkeit und als sie das erste Mal Scheinträchtig war, sind wir zum Tierarzt um eben abklären zu lassen ob alles in Ordnung ist. Dieser versicherte uns, dass der Zustand schon nach kurzer Zeit wieder verschwinden würde. So war es auch in diesem Fall und auch bei den Malen danach. Ich achte nur darauf, dass sie eben ordentlich frisst, denn sie ist eh schon ein schwieriger Esser. Außerdem sollte man in dieser Zeit den Bauch so gut es geht nicht anfassen um eben die Milchproduktion nicht noch weiter anzuregen.

 

Einige Hündinnen fangen in dieser Zeit an ein Nest zu bauen und eben Spielzeug und Kuscheltiere als Welpen anzusehen, dies sollte man unterbinden, indem man eben alles Spielzeug einige Wochen zur Seite räumt. Außerdem gibt es Hündinnen, bei denen der Trieb sehr ausgeprägt ist und die eben aggressiv ihre "Welpen" verteidigen. Auch hier ist Vorsicht geboten. Mit all dem haben wir zum Glück nichts am Hut. Über eine Kastration haben wir natürlich aus dem Grunde der immer wiederkehrenden Scheinträchtigkeit nachgedacht, aber da weder wir noch Smilla wirklich große Probleme damit haben, haben wir uns eben gegen die OP entschieden. Außerdem wird oft geraten, das Gesäuge zu kühlen, aber auch davon hat unser Tierarzt abgeraten, da man dadurch eher bewirkt, dass eben mehr Milch produziert wird.

 

Wenn die Scheinträchtig wirklich schlimm ist für Halter und Hund, so gibt es Medikamente die den Hormonspiegel wieder in Waage bringen. Sicherlich auch nicht besonders gesund, aber es gibt eben Fälle wo es ohne nicht funktioniert. Wir sind bisher drum herum gekommen und ich hoffe es bleibt auch so. Smilla ist nun 3 Jahre alt und die Scheinträchtigkeit war eigentlich immer gleich stark ausgeprägt.

 

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