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Rückblick - Unsere bisherige "Turnierkarriere"

Nach nun etwas mehr als 9 Jahren als Team können Nessaja und ich natürlich auch auf das eine oder andere Turnier zurückblicken. Wer uns nun schon etwas kennt, weiß wir probieren so gut wie alles aus und wie sage ich immer so schön, wir können alles, aber alles eben nur zu wenigen Prozent. Ich denke wir werden uns auch nie auf eine Sparte festlegen können, denn das wäre mir fast zu langweilig. Der Spaß steht sowieso immer an vorderster Stelle. Ich ändere auch schnell meine Meinung und meine Ziele, mal möchte unbedingt mehr Dressur reiten, dann reizt mich aber auch wieder das Fahren und so weiter. Mein Pony ist mein Freizeitpartner und nicht mein Sportgerät, wir müssen nicht jedes Wochenende eine Schleife nach Hause bringen um glücklich und zufrieden zu sein. Heute möchte ich eben mal auf unsere Turniervergangenheit zurückblicken, weil ich immer wieder gerne drüber nachdenke.

 

Nessaja wird Ende April 10 Jahre alt und wie oben schon mal kurz angerissen feierten wir am 1. März unser 9-jähriges. Eigentlich alles was dieses Pony kann, habe ich ihr beigebracht und ich bin lange kein Profi – ich bin einfach ein Freizeitreiter. Ob ich mir nochmal ein Fohlen kaufen würde und alles selber machen würde – ich weiß es nicht! Wir haben alles gemeinsam erlernt und das merkt man teilweise auch. Sicherlich könnten wir viel weiter sein, denn ich glaube in diesem Pony schlummert viel mehr Potential. Aber ich habe es mir selbst so ausgesucht. Wir sind selten bei Trainern geritten aber wenn haben ich schnell Verbesserungen gemerkt, aber eben auch weil ich an mir am meisten arbeiten muss. Trotz allem haben wir uns auch auf klassische Turniere getraut und haben nicht mal so schlecht abgeschnitten. Oft sind wir in der Menge mitgeschwommen, aber besser so als total negativ aufzufallen. Aber ich schweife total vom Thema ab – wollen wir nun mal ein bisschen zurückblicken.

 

Die ersten Ausflüge auf fremdes Gelände waren für Nessaja und mich Reiterrallyes. Bei uns in der Gegend sehr beliebt und es werden immer so 5/6 im Sommer organisiert. Wirklich eine tolle Möglichkeit ein Jungpferd im fremden Gelände zu reiten. Als Nessaja etwa 6 Monate unterm Sattel war sind wir das erste Mal losgezogen und dieses Pony hat einfach überraschend gut funktioniert. Viel besser als erwartet und ich erinnere mich gerne dran. Reiterrallyes werde hier immer so aufgebaut, dass man erst eine beschilderte Strecke reitet. Diese Strecke ist meist 20-25 km lang und es wird keine Zeit gemessen, bedeutet man geht sein Tempo und es wirkt sich am Ende nicht auf die Platzierung aus. Sobald man wieder im Ziel ist, müssen einige Reiterspiele absolviert werden und das war immer so das wo wir punkten konnten, denn Nessaja macht einfach jeden Blödsinn mit, hat vor nichts Angst und kooperiert gut mit dem der oben drauf sitzt. Sicherlich ein Verdienst von allen Bodenarbeitseinheiten die wir hatten, als sie noch nicht reitbar war. Wir sind hier viele km geritten in den vergangenen Jahren und hatten auch bei schlechtem Wetter super viel Spaß. Als dann die ersten „richtigen“ Turniere anstanden, haben wir uns auf dem Rallyegeschehen rausgezogen, aber ich habe mir vorgenommen dieses Jahr doch wieder die eine oder andere zu gehen, weil ich sonst turniermäßig nicht viel geplant hab.

 

Dann haben wir uns irgendwann ans Springen gewagt, aber so ohne wirklichen Trainer war es etwas schwierig. Ich zudem immer als Angsthase im Springen unterwegs. Aber wir sind ganz spontan auf ein Springturnier gefahren – ich werde dieses Erlebnis niemals vergessen – wir sind in einer Prüfung über 50 cm gestartet, also echt niedrig aber wie gesagt kein richtiges Training und ich Angsthase Nummer 1. Nessaja war bereits beim Abreiten super angespannt und ist mir ein paar Mal einfach losgeschossen. Abspringen war dadurch noch schlimmer und ich habe zwei Mal den Sand geküsst. Also ich schon mit noch weniger Mut in den Parcours rein und hatte nicht erwartet überhaupt über den ersten Sprung zu kommen. Aber im Parcours war das Pony bei mir. Wir beendeten den Parcours mit einer Verweigerung am vorletzten Sprung. Ich bin super zufrieden und das Pony definitiv mehr als Platt und man merkte ihr an dass die letzten Sprünge super anstrengend waren. Jedoch war es das dann erstmal mit Ausflügen zum Springen, denn ich war immer noch lieber Zuschauer als selber zu reiten. Ich bin Jahre bevor ich Nessaja gekauft habe, viel mit anderen als TT auf diverse Turniere gefahren und hab dies immer unheimlich gerne getan. Aber wenn ich selbst ran muss, grad beim Springen, bin ich oft viel zu nervös und mache dann ganz doofe Reitfehler.

 

Wir sind dann dem Fahrsport verfallen und starteten 2014 in unsere erste und leider ja auch erstmal letzte Fahrportsaison aufgrund eines blöden aber bösen Unfalls. Dazu möchte ich hier in diesem Beitrag aber nichts weiteres Schreiben, denn ich denke das wird zu viel und ich möchte da wahrscheinlich einen eigenen Blogpost zu erstellen. Wir starteten auf E-Niveau und die Fahrturniere sind immer in 3 Untersparten aufgeteilt. Es wird erst eine Dressuraufgabe gefahren, dann folgt ein Kegelparcours auf Zeit und zum Schluss müssen noch Geländehindernisse bewältigt werden. Gelände war immer mein Favorit. Wir waren sogar recht erfolgreich unterwegs, es gab immer mindestens eine Schleife und ich dachte mir wirklich wir wären nun angekommen, aber dann kam ja leider der Unfall dazwischen. Der Plan im nächsten Jahr auf A-Niveau zu starten war dahin … Mein Trainer war immer ein Fan vom Pony und hat mir auch gesagt wieviel Potential in ihr steckt. Wer weiß vielleicht trauen wir uns nochmal einen Versuch zu starten aber man muss dazu sagen, nachdem was passiert ist, ist dies eher unwahrscheinlich.

 

2016 bzw. schon im Winter 2015 haben wir uns dann erneut in den Springsport getraut. Eine Saison sind wir gestartet. Mal mehr Mal weniger gut – die Konkurrenz war immer groß und meine Angst hat mir sicherlich auch das eine oder andere Mal etwas verbaut. Die Angst war auch der Grund warum ich es dann doch wieder gelassen hab mit dem Springen auf Turnier. Ich ritt nicht ordentlich und Nessaja schenkt einem in dem Fall nur selten was und somit stand die Kiste zu oft und ich segelte über den kurzen Ponyhals. Ich hätte vielleicht mutiger sein sollen, aber was soll´s zuhause Springen ist ja auch schön und auch hier schließe ich nicht aus, es wieder zu probieren. Ich muss dann einfach mit einem Trainer klein anfangen und wieder mehr Mut fassen. Im Training lief es auch eigentlich immer richtig gut, wir sind Sachen gesprungen, da hätte ich niemals gedacht, dass das Pony mich dort drüber trägt. Aber es hat geklappt und es hat auch immer wahrsinnig spaß gemacht. Nessaja ist nun mal sehr charackterstark und nutzt auch leider mal aus, wenn der Reiter unsicher wird, und das werde ich sobald ich im Parcours auf mich alleine gestellt bin ohne Trainer in der Mitte der mir noch flott vor dem Sprung eine Anweisung gibt.

Im vergangenen Jahr haben wir uns im Distanzsport versucht und waren dort beide sehr sehr glücklich und zufrieden. Alle Ritte wurden in der Wertung beendet und es lief wirklich rund. Einziges Manko ist hier tatsächlich immer die lange Anreise und eben die Zeit, die es in Anspruch nimmt. Außerdem kostet der Start auf einem Distanzritt nicht mal eben 15 €. Da wir dieses Jahr Privat einiges geplant haben, werden wir wohl eher weniger unterwegs sein bzw. nur die paar wenigen Ritten in der näheren Umgebung nennen.

 

Außerdem habe ich mich 2017 auf mein allererstes Dressurturnier gewagt. Total Spontan, weil ein Distanzritt ausfiel sind wir 2 Dressuren gestartet. Nicht besonders gut aber auch nicht besonders schlecht. So ganz ohne Training und wirklich innerhalb von wenigen Tagen entschieden. Mein persönlicher Erfolg an diesem Tag war wirklich die Ruhe von Nessaja. Sonst immer recht feurig auf Turnieren unterwegs, lief sie wirklich ruhig und schön.

Das war also ein kleiner aber feiner Rückblick auf unsere bisherige Turnierkarriere. Ihr merkt wir haben vieles ausprobiert und werden sicherlich auch noch andere Sparten ausprobieren, obwohl so viele gibt es ja nicht mehr. Ich finde es einfach schön behaupten zu können, schon einiges ausprobiert zu haben auch wenn es zum Teil eben nicht so erfolgreich bzw. langfristig war. Für dieses Jahr steht mal wieder eher Sparrflammenprogramm auf dem Plan. Ich möchte eventuell eben 2/3 Distanzritte gehen, aber nur wenn ich es eben auch zeitlich packe, weil eben der Aufwand recht groß ist. Und sonst hab ich mir mal wieder die Termine für die Reiterrallyes rausgeschrieben, weil das ist dann immer nur ein Tagesausflug in die Nachbarorte. Etwas raus kommen wollen wir ja auch und dann macht es eben mir und dem Pony spaß. Wir sind und bleiben nun mal Freizeitreiter ohne riesige sportliche Ambitionen.

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