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Fahrportliebe [Teil 1] - Warum Fahrsport?

Am vergangenen Donnerstag habe ich bei Instagram einen Post zum Thema Fahrsport verfasst und war echt überrascht wie gut dieser bei meinen Followern ankam. Das Thema Fahrsport an sich ist genau wie das Distanzreiten eher weniger bekannt und somit dachte ich mir euch hier etwas darüber zu erzählen. Da man aber super viel zum Fahrsport erzählen kann, möchte ich einfach eine Blogserie starten und euch mit und mit in die Fahrsportwelt entführen.

 

Heute starte ich einfach mal damit, wie ich zum im allgemeinen zum Fahrsport gekommen bin und wie ich das Ganze umgesetzt habe. Wer gerne auch noch den Instagrambeitrag lesen möchte, findet ihn unter folgendem Link: https://www.instagram.com/p/BffPUMRlpHm/?taken-by=kupferfuechse

 

Der Fahrsport hat mich bereits als Kind fasziniert und ich denke, dass es eben auch damit zu tun hatte, dass mein Vater Kaltblüter gezüchtet hat und diese eben auch angespannt hat. Ich bin also schon als Kind Kutsche gefahren, zu mindestens als Beifahrer und zudem war es so, dass mein Vater eine Sammelleidenschaft für Kutschen hatte. Wir hatten also hinter dem Stall einen Riesencarport, wo einige Kutschen standen und uns als Spielgeräte dienten. Auch war es im Sommer immer ein Besonderes Highlight wenn wir mit der Kutsche von der Schule abgeholt wurden und nicht wie alle anderen Kinder eben mit dem Auto oder dem Fahrrad. Auch an diversen Umzügen hat mein Vater mit den Pferden und den Kutschen teilgenommen und man war immer mit dabei. Jedoch wurde irgendwann alles verkauft und ich hatte somit auch nichts mehr mit dem Fahrsport zu tun. Beziehungsweise richtiger Fahrsport in diesem Sinne war es ja nie, denn es war ja immer nur gemütliches Fahren. Aber auch die Jahre danach war meine Lieblingsprüfung auf dem CHIO immer der Vierspännermarathon am Samstag. Und das ist auch bis heute eigentlich immer der Fall. Ich liebe die Stimmung dort und bin immer wieder begeistert wie die Teams eben diese Prüfungen meistern.

Die Begeisterung selber in den Fahrsport einzusteigen wurde 2011 wieder entfacht. Ich wechselte mit Nessaja (und damals noch meiner 2. Stute Laura) in einen Stall, wo es Einstaller gab, die eben ihre Ponys gefahren sind und das eben auch Turniermäßig. Ich tastete mich zuerst vorsichtig ran und wurde mit offenen Armen empfangen, denn als Fahrer ist man immer froh, wenn sich jemand findet, der als Beifahrer fungiert und somit fuhr ich eine ganze Zeit lang immer wieder gerne mit. Aber es brannte mir in den Fingern eben selber zu fahren. Ich träumte davon Nessaja auch zu fahren. Aber dazu gehört eben auch einiges. Denn es sieht leicht aus und hört sich eben auch nach einer simplen Sache an, aber korrektes Fahren will und sollte gelernt sein, denn es kann super viel passieren und man hat vom Kutschbock aus eben weniger Einwirkung auf das Pferd, als wenn man eben oben drauf sitzt. Irgendwann bekam ich eben die Möglichkeit auch mal rein zu schnupppern, ich durfte bei einem super braven Pferd selbst die Leinen in die Hand nehmen und zunächst einmal fühlt man sich relativ hilflos aber ich habe ganz schnell gemerkt wie viel Spaß es mir bereitet selber zu fahren und nicht nur immer den Beifahrer zu spielen. Außerdem lernte ich das Turniergeschehen kennen, zwar hier nur als Beifahrer aber es kribbelte immer mehr und so meldete ich mich zu einem Lehrgang an inkl. Prüfung zum kleinen Fahrabzeichen (damals gab es noch die alten Regelungen und Aufteilungen der Abzeichen).

Im Herbst 2012 legte ich mit Bravour mein Fahrabzeichen ab und fuhr danach immer wieder die Ponys von meinem Fahrtrainer. Der Traum das eigene Pony zu fahren bestand weiterhin, aber dazu braucht man eben sowohl ein Geschirr wie eben auch eine Kutsche. Geschirr und Kutsche zogen im Frühjahr 2013 ein und nun musste ja eigentlich nur noch das Pony eingefahren werden. Auch hier war immer klar, dass ich dies niemals alleine tun würde, denn ich wusste zwar wie die Einzelnen Schritten waren, da ich bereits andere Pferde miteingefahren hatte, aber dennoch ist das Risiko immer noch sehr hoch. Zumal wenn man bereits in der Ausbildung Fehler macht, können diese nur schwer wieder ausgebügelt werden. Dies ist beim Reiten zwar auch der Fall aber ein Kutschpferd ist eben nochmal eine ganz andere Herausforderung.

 

Im Juni 2013 ging es los. Und bereits beim 2. Mal hing die Kutsche hinter dem Pony und sie lief als hätte sie nie was anderes getan. Da es in der Halle so wunderbar klappte, sind wir die erste Runde rausgefahren und ich durfte das erste Mal mein eigenes Pony fahren. Was ein geiles Erlebnis! Zum Einfahren selber werde ich in diesem Beitrag nicht viel schreiben, denn dazu möchte ich einen gesonderter Blogbeitrag verfassen und euch eben etwas näher Erklären wie wir vorgegangen sind.

Es folgte diverse Lehrgänge und viele tolle Ausfahrten - Nessaja absolut in ihrem Element immer fröhlich und motiviert vor der Kutsche. Im Frühjahr 2014 starteten wir in unsere erste und leider auch direkt letzte Turniersaison. Wir waren wirklich erfolgreich in der Klasse E unterwegs und hatten ganz viel Spaß. Leider gab es dann einen Unfall auf dem Turnier und seitdem hat sich einiges verändert. Aber auch hierzu werde ich sicherlich später mehr erzählen.

 

Ihr seht ein Sport, der mich sehr begeistert und ich bin traurig, dass wir unsere Turnierkarriere (erst mal) an den Nagel hängen mussten. Ich hoffe der erste Teil dieser Serie hat euch gefallen und ich wünsche mir auch, dass ich vielleicht den einen oder anderen von euch begeistern kann, selber zu fahren bzw. es zu lernen. Denn Anleitung ist das wichtigste. Wenn ich im Winter Menschen sehe, die leichtsinnig ihre Ponys und Pferd vor den Rodelschlitten spannen , oft mit selbstgebastelten Geschirren, stellen sich mir die Haare zu Berge. Wahrscheinlich weil ich leider erfahren musste was alles passieren kann und das bei einem Pferd, was korrekt eingefahren wurde und sonst eine wirkliche Lebensversicherung ist! Mit unserem Unfall hätte niemand gerechnet und ich kann sagen wir haben wirklich ganz ganz viel Glück gehabt!

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