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Offenstall vs. Boxenhaltung

Zwei völlig unterschiedlich Haltungsformen und zu beiden kann ich euch aus Eigener Erfahrung berichten und möchte dies auch tun. Jeder sollte für sich und sein Pferd eben die passendste Haltungsform finden. Es gibt so viele Möglichkeiten, denn Offenstall ist eben nicht immer gleich Offenstall und Boxenhaltung gibt es eben auch in diversen Möglichkeiten. Seit ich Nessaja besitze (März 2009) ist sie 5 Mal umgezogen aber immer so dass es meiner Meinung nach für uns Vorteilhafter wurde.

 

 Als ich Nessaja bekam, war mir super wichtig, dass sie immer draußen steht und eben auch die Möglichkeit hat sich so zu bewegen, wie sie es möchte. Also stand sie im Offenstall zusammen mit unseren anderen Freunden. Alles in Alleinregie. Super viel Arbeit und Zeit zum Reiten blieb recht wenig. Leider war diese Haltung für Nessaja nicht unbedingt das richtige. Sie war hier und da krank und im Winter musste ich sie eindecken, weil sie einfach zu wenig Fell hatte und sonst fror.

 

Also habe ich sie Umgestallt auf einen Bauernhof mit wenigen Pferdeboxen. Mir war immer wichtig, dass mein Pferd so viel Zeit wie nur möglich draußen verbringt. So stand sie dann von früh morgens bis zum Sonnenuntergang immer draußen und kam nachts rein. Das hat wunderbar funktioniert und wir hatten eben auch keine Probleme mehr mit Erkältungen usw. Ich stand dort als Selbstversorger und musste somit wirklich täglich zum Pferd um eben zu misten, zu füttern und eben das Futter für den nächsten Morgen vorzubereiten. Als Nessaja 3 Jahre alt wurde, haben wir erneut den Stall gewechselt. Es ging in einen Vollpensionsstall, wo die Pferde eben auch den kompletten Tag raus kamen und abends reingeholt wurden. Für mich sehr praktisch, denn ich war nicht verpflichtet jeden Tag hinzufahren, was meinem Zeitplan besser tat. Wir wechselten aber eben auch in diesen Stall, da ich mir mehr Trainingsmöglichkeiten bzw. eine Halle wünschte. Dies war auf dem Bauernhof nicht gegeben.

 

2015 dann der erneute Umzug. Auch hier wieder ein Stall mit Boxenhaltung, da ich dies zu diesem Zeitpunkt für uns als die Beste Lösung hielt. Im neuen Stall gab es für uns noch bessere Trainingsmöglichkeiten. Auch hier standen wir wieder in Vollpension, da ich einfach weder die Lust noch die Zeit habe, jeden Tag zum Pferd zu fahren. In diesem Stall, standen die Pferde im Sommer von morgens bis abends draußen und im Winter zu mindestens einige Stunden auf dem Paddock in kleinen Gruppen. Sicherlich wäre es schöner gewesen, wenn eben auch im Winter immer den ganzen Tag rausgestellt wurde, aber das war leider nicht der Fall. Dies war am Ende auch einer der Gründe für den erneuten Umzug.

 

Ich bekam von einer Freundin das Angebot Nessaja zu sich in den Offenstall zu stellen. Und ich tat mich tatsächlich im Ersten Moment etwas schwer mit der Entscheidung, da ich eben nicht sicher war, wie Nessaja eben durch den Winter kommen würde, wenn sie tatsächlich immer draußen steht. Im Offenstall stehen wir auch in Vollpension, was eben für mich unabdingbar ist. Wir haben im Sommer eine Reitwiese zur Verfügung und gehen sonst ausreiten. Da wir mobil sind könnten wir noch zur nächsten Halle fahren, wenn nötig. Ich habe mich damals für diese Haltungsform entschieden, da ich im Winter so oder so kaum Zeit zum Reiten hab, durch den Scherservice. Bedeutet eine Halle ist eher unnötig in meinem Fall, denn wenn es von oben trocken ist, reite ich so oder so am liebsten draußen. Da wir demnächst auch einen Reitplatz haben, ist diese Haltungsform für mich wirklich perfekt. Auch Nessaja hat in den letzten 1,5 Jahren gezeigt, dass sie sich dort sehr wohl fühlt. Das Pony ist definitiv viel ausgeglichener und das Reiten macht mehr Spaß, da man nicht mehr auf einer tickenden Zeitbombe sitzt. Sonst war dies nämlich oft der Fall, da sie einfach durch die Boxenhaltung unausgeglichen war, vor allem im Winter. Ich bin wirklich Glücklich dass ich den Schritt zurück in den Offenstall gewagt hab und wenn dann der Reitplatz endlich genehmigt und gebaut wurde, komme ich auch im Winter wieder etwas mehr zum Reiten, solang es eben nicht regnet.

 

Außerdem sind wir nur wenige Leute am Stall, man ist meistens alleine und hat seine Ruhe. Das liebe ich, denn man verliert wenig von der eh schon knappen Zeit durch quatschen usw. Man nutzt die Zeit vollkommen mit dem Pferd. Und wenn dann mal was mehr los ist, freut man sich eben auch über das eine oder andere Pläuschchen.

 

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